Persönliches
Gerd Gailing wurde 1908 in Rheinhausen, genauer gesagt, in Friemersheim! geboren. Seinerzeit war dies noch wichtiger zu erwähnen, als man sich dies heute vorzustellen vermag... Animositäten zwischen allen Stadtteilen - Hochemmerich u. Friemersheim - und auch, heute kaum glaublich, zwischen Katholiken und Protestanten. Längst überwunden und doch ein Teil der Vergangenheit. Hier in Friemersheim, da sprach - und spricht - man "Grafschafter Platt". Die Mundart, in deren Umfeld Gerd Gailing groß geworden ist.
Nachdem sein Vater bei Krupp tödlich verunglück war, begann er, bei Krupp zu arbeiten. Die Kriegswirren überlebte er mit seiner Frau Maria und ihren zwei Töchtern. Später kamen noch drei Enkel - und inzwischen auch einen Urenkel (der besonders gerne mit Ur-Opas Spazierstock durch die Wohnung stolzierte!).
Gerd Gailing ist im Mai 2001 gestorben, und zum Glück bleiben uns mehr als unsere Erinnerungen: Seine Gedichte und Prosa, und auch einige Zeichnungen, Skizzen. Auch Wachs- zeichnungen, von denen eine seit meiner Kindheit in der Wohnung hängt.
In den vielen Jahren hat er immer wieder Gedichte geschrieben, Prosa verfasst, ohne dass es jemand über die Maßen bemerkt hätte. Viel Überredungsgabe (s. Startseite) machte es möglich, dass seine Werke im Jahre 1984 erstmals den Weg in das Jahrbuch fanden, das der "Freundeskreis lebendige Grafschaft" herausgibt. Als die Augen nachließen, gab er seine Exposés an meine Cusengs, die nach Aufkommen der Computer mit viel Hingabe alles in digitale Formen und Ausdrucke übertrugen.
Besonders gefreut hat ihn die Würdigung seitens des "Freundeskreises" durch die Verleihung des "Friemersheimer Hahnes" im Jahre 1998, die er mit der ihm eigenen Bescheidenheit, bestimmt aber auch mit etwas Stolz, entgegenommen hat.
Und bedankt hat er sich in einigen ausdrucksvollen Zeilen, natürlich in Form eines Gedichtes.